Was mich als Quereinsteigerin am Beruf des Hörakustikers begeistert

„Die Entfernung ist unwichtig. Was zählt, ist der erste Schritt.“

Dieses Zitat lässt sich wunderbar auf meinen Weg in die Ausbildung zur Hörakustikerin anwenden. Als Ehefrau und Mutter einer sechsköpfigen Familie, wohnhaft in Meran/Südtirol, wurde ich Anfang 2021 durch die Umstände der Pandemie herausgefordert, mich beruflich zu verändern. Nach einer langen Familienphase mit vier inzwischen erwachsenen Kindern, wurde nach vielen Jahren Raum für manchen Fragen: „Was will ich eigentlich? Wo liegen meine Begabungen und Stärken? In welchem Berufsbild kann ich mich bis zum Renteneintrittsalter sehen?“

In dieser Orientierungsphase poppte ein Kindheitswunsch auf: Ich wollte immer schon ein Handwerk erlernen…

To make a long story short: Seit April 2021 lebe ich als Wochenpendlerin zwischen München und Meran, bin als Azubi mit 50+ stolze Inhaberin eines Schülerausweises und profitiere von einer facetten- und abwechslungsreichen Ausbildung im Alltag der Fa. Hörgeräte Seifert – nicht zu vergessen die Berufsschulblöcke in Lübeck. Mein Fazit bis hierher: Etwas Besseres hätte mir nicht passieren können. Tja, manchmal muss man erst 50 werden, um ein Berufsbild zu entdecken, das wie kein anderes auf einen zugeschnitten ist.

Noch dazu merke ich als Musikliebhaberin und Mutter von vier musikalischen Kindern – unter ihnen eine professionelle Pianistin – wie selbstverständlich und kostbar mir die Klangwelt mit ihren feinen Nuancen, Resonanzen und Intonationen ist, inklusive aller Geräuschkulissen und Lärmaromen. Umso betroffener macht es mich seit meinem Ausbildungsbeginn zu sehen, wie vielen Menschen durch Hörminderung der Zugang zu dieser reichen Klangwelt verwehrt ist. Selbst die alltägliche Kommunikation ist für sie massiv eingeschränkt. Dadurch leidet ihre Lebensqualität enorm.

Und so mache ich mich als spätberufene Azubi der Hörakustik auf den spannenden Weg, die medizinischen, akustischen, technischen und handwerklichen Zusammenhänge zu entdecken, die es braucht, um Menschen entsprechend begleiten zu können – auf ihrem Weg, sich die Welt der Klänge und Geräusche neu zu erschließen: vom Erstkontakt über den oft sehr markanten, ersten Höreindruck bis auf ihren meist längeren Weg, das Hören neu zu lernen.

Um dieses Berufsbild zu beschreiben, das ich mit großer Freude entdecke und erlerne, lassen sich verschiedene Begriffe nennen:

Ein wesentlicher Bestandteil meiner Ausbildung lässt sich in die Frage kleiden: Was hat Marzipan mit Hörakustik zu tun? Jedem Azubi dieser Branche erschließt sich die Antwort schon bald nach Ausbildungsbeginn.

So unverhofft ich selbst zu diesem Berufsbild gefunden habe und so sehr ich mich darin auch herausgefordert erlebe, so kann ich anderen mit großer Begeisterung und Überzeugung dazu Mut machen. Gerade auch in einer fortgeschrittenen Lebensphase lohnt es sich, Neues zu wagen.

Mir jedenfalls hat sich mit der Ausbildung bei Hörgeräte Seifert ein Weg mit vielen Möglichkeiten eröffnet. Ob ich als Gesellin später die Option der Meisterausbildung wähle, kann ich aus heutiger Sicht nicht sagen. Aber für mich besteht das große Meisterstück des Lebens sowieso darin, nächstliegende Etappenziele zu erreichen und dabei bewusst in der Gegenwart zu leben.

Autorin: Silke Schulte, Auszubildende im 2. Lehrjahr in unserer Filiale in München Neuperlach

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