Was die Mondlandung mit Hörgeräten zu tun hat
Am 16. Juli 1969 war es soweit. Nach jahrelanger Planung und Entwicklung brach Apollo 11 zur ersten bemannten Mondlandung auf. Neil Armstrong war der erste Mensch auf dem Mond. Er nannte es einen kleinen Schritt für sich, aber einen großen für die Menschheit, als er fünf Tage später die Mondoberfläche betrat. Über 500 Millionen Menschen sahen Armstrongs Mond-Spaziergang auf den TV-Bildschirmen.
Technisch gesehen war die Mondlandung eine Revolution. So kam einer der ersten integrierten Schaltkreise in Computern zum Einsatz, um Apollo 11 zu realisieren. Die zwei mehr als 30 Kilo schweren Apollo Guidance Computer (AGC) waren mit einem Echtzeit-Betriebssystem ausgestattet, das es ihnen erlaubte, mehrere Rechenoperationen gleichzeitig auszuführen. Jeder der beiden Rechner besaß 4 Kilobyte Arbeitsspeicher und einen 1,024-Megahertz-Prozessor (1 Millionen Rechenoperationen pro Sekunde).
Programmautomatik – das Kernstück moderner Systeme
Aus heutiger Sicht hingegen wirkt es erstaunlich, mit welch einfacher Technik Apollo 11 realisiert wurde. Heimcomputer oder moderne Smartphones bieten eine um ein vielfaches höhere Rechenleistung. Hörsysteme sind an dieser Stelle besonders hervorzuheben. Die modernen Miniatur-Hochleistungscomputer erzielen mit ihrer kompakten Baugröße die höchste Rechenleistung pro Quadratmillimeter und wiegen dabei gerade einmal circa fünf Gramm. Die in Hörgeräten verbauten Mikrochips gehören zu den kleinsten, schnellsten und leistungsfähigsten der Welt. Sie können bis zu 1,2 Milliarden Rechenoperationen pro Sekunde (1,2gHz) ausführen. So ist es ihnen möglich, 500-mal pro Sekunde die Umgebung zu analysieren: Die Grundlage für die Programmautomatik der Hörsysteme. Diese steuert fließend alle Prozesse im Hörgerät und sorgt dafür, dass der Träger in den unterschiedlichsten Situationen das möglichst beste Hörergebnis erhält.
Bei der Vielzahl an wechselnden Alltagssituationen ist der Hörsystemträger mit verschiedensten Herausforderungen konfrontiert. Die Situationserkennung des Gerätes erkennt eindeutig, in welcher Hörumgebung sich der Träger gerade aufhält. Die Automatik sorgt entsprechend für die optimale Konfiguration aller Hörsystem-Parameter. Ziel ist es, dem Träger, unmerklich das beste Hörerlebnis in Echtzeit zu liefern. So erfordert das angenehme Hören der Lieblingsmusik völlig andere Voraussetzungen als beispielsweise das Verarbeiten von Sprache an einem belebten Platz.
Moderne Hörgeräte bieten Trägern viele Funktionen
Zu den wichtigsten Bestandteilen einer Hörsystem-Automatik gehören das mehrstufige Sprach- und Störlärmmanagement und die digitale Richtmikrofontechnologie. Die Verknüpfung zweier Hörgeräte zu einem Stereo-System bringt ebenfalls viele Vorteile für den Träger. Gemeinsam werten die Geräte die Hörereignisse aus und bieten eine „echte“ Stereo-Verarbeitung. Erst durch die hohe Rechenleistung ist das Nachempfinden des natürlichen Hörens möglich geworden.
Darüber hinaus bieten moderne Hörgeräte eine Vielzahl weiterer Funktionen. So ist das Verknüpfen der Systeme mit einem Smartphone oder anderen Geräten keine Zukunftsmusik mehr. In naher Zukunft stellen uns die Geräte sämtliche Sport- und Fitnessdaten zur Verfügung und dienen als Echtzeitübersetzer.
Die nächsten Mond-Missionen sind in fünf bis zehn Jahren geplant. Es ist möglich, dass dann erstmals eine Frau den Mond betritt. Und wer weiß, vielleicht kommen ja auch moderne Hörsysteme bei diesen Missionen zum Einsatz.
Sie möchten nicht mehr bis zur nächsten Mondlandung warten und schon heute mehr über die vielen Möglichkeiten moderner Hörgeräte-Technologie erfahren? Kommen Sie in einer unserer über 80 Filialen vorbei und sprechen Sie unsere Hörakustiker darauf an!
Autor: Dirk Herzog (Leiter der HÖRGERÄTE SEIFERT-Filiale in Traunstein)
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